Der Fremdling (20.April)

Das ist nicht die Magie des Lebens

Das ist nicht die Magie vom Tod

Das ist nicht die Magie des Strebens

Das allzeit nur mit Scheitern droht.

 

Das ist von Nacht nicht oder Tag

Diese Magie ist nicht von hier

Denn, seltsam wie es klingen mag

Diese Magie stammt nur von dir.

 

Du, bei dem man sich anders fühlt

Der mit einem Lächeln verzaubern kann

Zu dir allein sag ich niemals nie.

 

Du, der in meinem Herzen wühlt

Ein fremder, ein schöner, ein mächtiger Mann

Du bist der Quell all dieser Magie.


Gegensätze (21.April)

Du schweigst Dein glück in Dich hinein

Ich schrei zum himmel meine pein

Du flüsterst nur was Dich bewegt

Ich zeig der welt wie es mir geht

 

Und jeder weiß um meinen schmerz

Doch kaum ein menschlein um Dein herz

Und trotzdem kennt fast keiner mich

Und wenn dann nur als Lächerlich

 

Du schützt Dich mit der stille gut

Wer schreit muss gehn und nimmt den hut

Ach kannst Du sehn wer jetzt tiefer empfindet

Wenn eines tages ja doch alles schwindet

 

Die stillen wasser waren tief

Bis ihnen eine träne herunter lief

Und erst wenn Dein letzter schluchzer verklingt

Kannst Du Dich fragen was all das bringt


Abstrakt (21.April)

Ich bin verliebt,

Doch ich weiß nicht in wen

Und ich weiß nicht in was;

Wie kann sowas geschehn?

 

Ich bin verliebt

Und fühl doch keine Liebe:

Es ist viel mehr nur ein Gefühl

Und dessen halbverwirrte Triebe...

 

Ich bin verliebt,

Doch hab den Liebsten nicht entdeckt,

War verliebt in die Liebe,

Bis man mich aufgeweckt.


Samstagssymphonie (23.April)

himmelhoch jauchzend

zu tode betrübt

dreh ich meine runden

hier unten

allein

zwanzig minuten

dann geh ich wieder rein

 

Einmal pro woche

Heut im letzten jahr

Sing ich meine lieder

Schweig wieder

Allein

Spinn mir gedichte

Dann geh ich wieder rein

 

Und kommen auch Leute

Nichts bricht meinen Lauf

Ich geb diese Stille

Im Leben nicht auf


Absolution (24.April)

Ich bin dir nicht böse

Und ich bin dir nicht gut

Du selbst weckst in mir

Weder Freude noch Wut

Nur die Erinnerung an deinen Schein

Soll mir auf ewig feindlich sein

 

Ich fühl keinen Hass

Und ich liebe dich nicht

Ich habe nur Angst

Vor deinem Gesicht

Denn an dessen Glanz die Erinnerung

Bringt mich so langsam sicher um

 

Ich kann nicht mehr lachen

Keinen Schritt weitergehn

Ich muss deine Maske

Endlich wiedersehn

Und wenn ich sie sehe dann reiß ich daran

Und fang dann bestimmt zu heulen an

 

Ich bin dir nicht böse

Und ich hab dich nicht lieb

Die Erinnerung hat Schuld nur

Wenn mich dein Sein je aufrieb

Doch reibt sie an mir gar zu wild

Geb ich nach und zerstöre dein heiligstes Bild

 

Reiß herunter deine Maske

Und zerstöre mein Leben

Dem gebrochenen Herzen

Muss man immer nachgeben

Doch es war nur Erinnerung an einen Schein

Die mich dazu brachte so wütend zu sein


Aprilwetter (28.April)

Es war Sommer,

und so heiß,

dass sich zu einem vermischten

Tränen und Schweiß.

 

Es war Herbst,

und so frei,

dass wir durch die Wälder flogen

wie Blätter in der Zeit.

 

Es war Winter,

und so weiß,

dass die Gefühle alle erstarrten

wie Wasser zu Eis.

 

Es war Frühling,

wir wurden wach,

und all das Tote und Erstarrte

Machte plötzlich wieder Krach.

 

Und Sommer kam wieder

in all seiner Pracht:

Das Jahr schneller verflogen

als ein Traum in der Nacht.