Ob der Zufall nicht dem Schicksal
Eiskalt in die Hände spielt
Und sich nicht das wahre Leben
In bunte Phantasien flieht
Kannst du Armer niemals wissen,
Weil noch irgendetwas fehlt.
Ob die weinenden Gesichter
Masken oder Tränen zeigen
Und die altbekannten Wege
Immer schnurgerade bleiben
Kannst du Armer niemals wissen,
Weil noch irgendetwas fehlt.
Ob am Ende aller Zeiten
Gott dich vor seine Liebe stellt
Oder jeden Tag aufs Neue
Ein Fehlglauben beherrscht die Welt
Wenn du Armer es je weißt,
Hast du der Menschheit Ziel erreicht.
Nur wenn mein Herz schlägt
Kann ich leben
Doch mein Herz schlägt immer schneller
Als schlüg es dem Ende entgegen
Mein Herz schlägt viel schneller
Wenn mein Auge Dich sieht
Als ob die schönste Zeit am Tag
Vor uns beiden flieht
Es schlägt als rannt ich um mein Leben
Von einem Feind bedroht
Doch das Leben läuft ja mir davon
Und Dir folgt nur der Tod
Dir folgt der Tod Dir folgt die Nacht
Dir folgt die kranke Ewigkeit
Ach süße Gedanken an Dich
Sind das Eine das mich befreit
Wenn ich Dich sehe
Läuft die Zeit davon
Mensch so sag mir
Verlier ich Dich schon
Ich such meine Liebe
Ich glaub dass Du es bist
Doch mein Herz kann nicht schlagen
Wenn Du es jetzt brichst
Mein Blut rauscht wie beim Marathon
In allerhöchster Not
Die Zeit läuft weiter küss mich komm
Denn bald schon sind wir tot
Worte sind nichts als Schall und Rauch.
Ach, wir Armen! Wir sind es auch,
Dein Name verweht wie Asche im Wind,
Weil Buchstaben nur leere Zeichen sind;
Worte sind nichts als Schall und Rauch,
Der die Augen tränen macht, und blind.
Nomen est omen, sagen die Leut',
Doch Zeichen sagten schon dann nicht mehr als heut.
Wie Schatten fliehen sie im Licht
Und zeigen niemals ihr Gesicht.
Wer je auf sie hörte, hat es später bereut,
Denn in Wahrheit, so glaub ich, gibt es sie nicht.
Worte sind nichts als Schall und Rauch;
Wie alles auf Erden vergehen sie auch.
Wie man Gedichte irgendwann vergisst,
Kommt auch eine Zeit, wenn dich keiner mehr vermisst:
Wir sind Fleisch und Blut und Schall und Rauch,
Doch sei getröstet: Die Nacht ist es auch.
Hab Fluch und Segen der Liebe gekannt,
Und sie darauf aus meinem Leben verbannt,
Und hab mein Leben Dir geweiht,
Oh hemmungslose Traurigkeit.
Hab Freud und Leiden der Liebe gekannt,
Und mich darauf an Dich gewandt,
Ich war zum Verzicht vollends bereit,
Oh hemmungslose Traurigkeit.
Hab Wut und Sehnsucht der Liebe gekannt,
Und bin davor weggerannt,
Doch auch Dein Reiz vergeht mit der Zeit,
Oh hemmungslose Traurigkeit.
Hab ein gebrochnes Herz gekannt,
Doch irgendwie ist es wieder entflammt;
Sag, werde ich denn nie gescheid,
Oh hemmungslose Traurigkeit?
Ach, Ihr lächerlichen Kinderquäler!
Ach, Ihr hilflosen Opfer!
Ach, Ihr nervigen Schlaflieder!
Ach, Ihr stets anwesenden Vorbilder!
Ach, Ihr gemeinen Vollpfosten!
Ach, Ihr hoffnungsfrohen Gutmenschen!
Ihr, die Ihr streitet und zickt und befehlt und bestraft;
Ihr, die Ihr erklärte und lehrt und motiviert und zum Lachen bringt:
Ich könnte Euch küssen,
Ich könnte Euch köpfen,
Wärt Ihr nicht alle so abgehoben
Als ob Ihr Götter wärt...
Ich glaube wohl, Ihr seid's.
Gute Götter, böse Götter:
Sinnbilder falscher Allmacht.